Standard

 

Standardbeschreibung für das Bartkaninchen

 

 

 

 

ZDRK Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V.

seit Juni 2011 ist das Bartkaninchen unter dem Namen "Genter Bartkaninchen" für die Neuzucht im ZDRK zugelassen, weiter Informationen finden Sie auf der Seite ZDRK Neuzuchtverfahren.
Die vorläufige Muster-/Standardbeschreibung vom 16.3.2011 finden Sie als PDF in der Anlage (bitte anklicken).

 

 

 

 

 

 

 

 Deutsche (BDK) Standardbeschreibung (Version 16.8.2012)
  (bitte anklicken um das PDF zu sehen)

 

 

 

 

 

Österreichische Standardbeschreibung   

 

 

Bewertungsskala:

1. Körperform und Typ                                            20
2. Gewicht                                                              10
3. Fell                                                                     20
4. Kopf und Ohren                                                   15
5. Bart, Mähne und Flankenbehaarung                        15
6. Farbe                                                                  15
7. Gesundheit und Pflege                                            5
                                                               Summe  100 Punkte

 

 

1. Körperform und Typ:

Der Körper ist leicht gestreckt, von vorne bis hinten gleich breit, mit ebenmäßiger Rückenlinie
und gut abgerundeter Hinterpartie. Die Brust ist voll ausgeprägt, der Hals ist kurz mit kräftigem Nacken,
der Schulterbereich ist geschlossen und gut bemuskelt. Die Vorderläufe sind kräftig und mittellang,
die Hinterläufe stehen parallel zum Körper. Die Häsin ist etwas feingliedriger gebaut, sonst
unterscheiden sich Rammler und Häsin kaum. Die Häsin ist möglichst wammenfrei.

 

2. Gewicht

Das Normalgewicht beträgt 4,25 kg, das Mindestgewicht 3,25 kg, das Höchstgewicht 5,25 kg.

Gewichtsbewertung:

ab 3,25 ab 3,45 ab 3,65 ab 3,85 ab 4,05 ab 4,25 bis 5,00 bis 5,25kg
      5           6          7           8           9                10             9 Punkte

 

3. Fell:

Das Fellhaar Im Rückenbereich entspricht sowohl in der Länge als auch in seiner Struktur dem
eines Normalhaarkaninchens. Es ist mittellang, dicht in der Unterwolle, mit guter gleichmäßiger
Begrannung.

 

4. Kopf und Ohren:

Der durch die längere Behaarung kräftig erscheinende Kopf sitzt ohne erkennbare Halsbildung dicht am Rumpf.
Die Ohren sind von kräftiger Struktur und gut aufgesetzt, die ideale Ohrenlänge beträgt 12,5 bis 13,5 cm.

 

5. Bart, Mähne und Flankenbehaarung:

Die Backen (Bart), die obere Stirnhälfte und der Bereich des Ohrenansatzes haben eine längere Behaarung. Nacken, Schultern und Brust (Mähne) sind langhaarig, ebenso der Bereich der Flanken von den Schultern bis zur Blume. Tiere mit durchgehender Flankenbehaarung werden bevorzugt. Die Hinterläufe können eine etwas längere Behaarung aufweisen. Bart und Mähne, die Flankenbehaarung und der Brustbereich haben eine längere Haarstruktur, welche feiner als das Deckhaar, von angoraähnlicher, leicht gewellter Struktur ist und eine Länge von ca. 7cm hat.

 

 

6. Farbe:

Anerkannt sind die Farbenschläge Wildgrau-, Hasengrau und Dunkelgrau. Für die farblichen Anforderungen bezüglich Deck-, Zwischen- und Unterfarbe sind die allgemeinen Bestimmungen maßgebend. Am Kopf sind die weißen bis cremefarbigen Wildfarbigkeitsabzeichen deutlich ausgeprägt und von den dunklen Abzeichen gut abgesetzt, sodass ein insgesamt kontrastreicher Kopf entsteht. Die Wildfarbigkeitsabzeichen am Bauch sind je nach Farbenschlag weiß, cremefarbig oder gräulich. Alle langhaarigen Bereiche sind im Vergleich zur Deckfarbe einfarbig und dunkel. Die Bauchunterfarbe ist blau, die Augenfarbe braun und die Krallenfarbe dunkelhornfarbig.

7. Gesundheit und Pflege:

Wie allgemeine Bestimmungen.

 

Leichte Fehler:

Größere Wamme bei Häsinnen, lange dünne Läufe, schwacher Kopf, dünne oder faltige Ohren, vom Ideal- bis zur Mindest- oder Höchstlänge abweichende Ohren, schwach ausgeprägter Bart oder Mähne, unterbrochene Flankenbehaarung, reichlich volle Kopfbehaarung, der die Augen verdeckt, ganz dunkler Kopf, leichte Durchsetzung der Deckfarbe, schwach gesprenkelte Blumenoberseite, helle Binden, leichte Abweichung der Zwischen- oder Unterfarbe je nach Farbenschlag, etwas helle oder unreine Unterfarbe, Anlage zu Ohrenbüschel.

 

Schwere Fehler:

Zu große Wamme bei Häsinnen, Ohrenlänge unter 11,5 oder über 14,5 cm, fehlender Bart, fehlende Mähne, fehlende Flankenbehaarung, stark weiß durchsetzte Deckfarbe, gänzlich, schwarze Blumenoberseite, weiße Unterfarbe, fehlen der Zwischenfarbe, gänzliches Fehlen der Bauchunterfarbe, vollständiges Fehlen der Abzeichen, andere als die vorgeschriebene
Augenfarbe, zweierlei oder farblose Krallen.

 

 

Europäische Standardbeschreibung

GENTER BARTKANINCHEN (GBK)  Europastandard August 2012..

 

 

Bewertungsskale Punkte
1. Typ, Körperform und Bau    20
2. Gewicht    10
3. Fellhaar     20
4. Kopf und Ohren   15
5. Bart, Mähne und Flankenbehaarung   15
6. Farbe          15
7. Pflegezustand          5
Summe  100

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Typ, Körperform und Bau

Der Körper ist leicht gestreckt, von vorne bis hinten gleich breit, mit ebenmäßiger Rückenlinie und gut abgerundeter Hinterartie. Die Brust ist voll ausgeprägt, der Hals kurz mit kräftigem acken, der Schulterbereich ist geschlossen und gut bemuskelt. Die Vorderläufe sind kräftig udn mittellang, die Hinterläufe stehen parallel zum Körper. Die Häsin ist etwas feingliedriger gebaut, sonst unterscheiden sich Rammler und Häsin kaum. Die Häsin ist möglichst wammenfrei.

Leichte Fehler: Siehe "Allgemeines". Größere Wamme bei Häsinnen, lange dünne Läufe.

Schwere Fehler: Siehe "Allgemeines". Zu große Wamme.

 

2. Gewicht

Gewichtsbewertung

3,25 - 3,75 kg               8,0 P.

über 3,75 - 4,25 kg       9,0 P.

über 4,25 - 5,00 kg     10,0 P.

 

Normalgewicht über 4,25kg. Mindestgewicht 3,25 kg,

Höchstgewicht 5 kg.

 

 

3. Fellhaar

Das Fellhaar im Rückenbereich entspricht wohl in der Länge als auch in seiner Struktur dem eines Normalhaarkaninchens. Es ist mittellang und dicht, mit guter und gleichmäßiger Begrannung.

 

Leichte und schwere Fehler: Siehe "Allgemeines".

 

 

4. Kopf und Ohren

Der durch die längere Behaarung kräftig erscheinende Kopf sitzt ohne erkennbare Halsbildung dicht am Rumpf. Die Ohren sind von kräftiger Struktur und gut aufgesetzt, die ideale Ohrlänge beträgt 12.5 bis 13.5 cm.

 

Leichte Fehler: Schwache Kopfbildung, dünne oder falteige Ohren, vom Ideal - bis zur Mindest- oder Höchstlänge - abweichende Ohrenlänge. 

Schwere Fehler: Ohrenlänge unter 11,5 oder über 14,5 cm

 

 

5. Bart, Mähne und Flankenbehaarung

Die Backen (Bart), die obere Stirnhälfte und der Bereich des Ohrenansatzes haben eine längere Behaarung. Nacken, Schultern und Brust (Mähne) sind langhaarig, ebenso der Bereich der Flanken von den Schultern bis zur Blume. Tiere mit durchgehender Flankenbehaarung werden bevorzugt. Die Hinterläufe können eine etwas längere Haarstruktur, welche feiner als das Deckhaar, von angoraähnlicher, leicht gewellter Struktur ist und eine Länge von ca. 7 cm hat.

Ältere Tiere verlieren die vergleichsweise extreme Langhaarigkeit und sind somit unter Berücksichtigung des Alters zu bewerten. Der Bart am Kopf (Mähne) bleibt aber unabhängig vom Alter vollständig erhalten.

 

Leichte Fehler: Schwach ausgeprägter Bart oder Mähne, unterbrochene Flankenbehaarung, reichlich volle Kopfbehaarung, der die Augen verdeckt.

Schwere Fehler: Fehlender Bart, fehlende Mähne, fehlende Flankenbehaarung.

 

 

6. Farbe

Anerkannt sind die Farbenschläge Wildgrau, Hasengrau, Dunkelgrau und Schwarz. Für die farblichen Anforderungen bezüglich Deck-, Zwischen- und Unterfarbe sind die allgemeinen Bestimmungen maßgebend. Am Kopf sind die weißen bis cremefarbigen Wildfarbigkeitsabzeichen deutlich ausgerägt und von den dunklen Abzeichen gut abgesetzt, sodass ein insgesamt kontrastreicher Kopf entsteht. Die Wildfabrigkeitsabzeichen am Bauch sind je nach Farbenschlag weiß, cremefarbig oder gräulich. Alle langhaarigen Bereiche sind im Vergleich zur Deckfarbe einfarbig und dunkel. Die Bauchunterfarbe ist blau, die Augenfarbe braun und die Krallen sind dunkelhornfarbig.

 

Leichte Fehler: Völlig dunkler Kopf, leichte Durchsetzung der Deckfarbe, schwach gesprenkelte Blumenoberseite, helle Binden, leichte Abweichung der Zwischen- oder Unterfarbe je nach Farbenschlag, etwas helle oder unreine Unterfarbe, Anlage zu Ohrenbüscheln (Ohrenbehang).

Schwere Fehler: Stark weiß durchsetzte Deckfarbe, gänzlich schwarze Blumenoberseite, weiße Unterfarbe, Fehlen der Zwischenfarbe, gänzliches Fehlen der Bauchunterfarbe, vollständiges Fehlen der Abzeichen, andere als die vorgeschriebene Augenfarbe, zweierlei Krallenfarben oder farblose Krallen.

 

 

7. Pflegezustand

"siehe Allgemeines".

 

 

 

 

Belgischen Standardbeschreibung 
(übersetzt aus dem Flämischen in Deutsch)
 

 

 Bewertungsskala :
1. Typ & Körperbau                   20
2. Gewicht                                10
3. Fellqualität                            20
4. Haarstruktur                         15
5. Dichte und Länge                  15
6. Farbe (& Zeichnung)              15
7. Kondition & Pflegezustand       5
                               Summe:   100 Punkte

Anerkannte Farbschläge :
wildgrau, chinchilla, eisengrau, stahlgrau, hasenfarbig, hasengrau, graublau, dunkel graublau, graubraun, dunkel graubraun, fawn, gelb, schwarz, blau, braun, beige, madagascar, isabell, weiß rotauge, weiß blauauge.


1. Typ & Körperbau
Typ: gestreckt walzenförmig mit leicht gewölbter Rückenlinie, die perfekt an die gut abgerundete Hinterhand anschließt.
Körperbau: robust, mit gut entwickelter Brust, anliegenden Schultern und gut bemuskelten, anliegenden Schenkeln. Gleiche Breite der Vorder- und Hinterhand.
Kopf: nicht zu klobig und sehr typisch. Von der Seite gesehen formen die Stirn und das relativ kurze Nasenbein eine gerade Linie. Die Schnauze und der Abstand zwischen den Augen sind relativ breit. Die Backen sind gut entwickelt. Der Kopf des Rammlers ist deutlich kräftiger als der des Muttertiers. Von vorne gesehen hat der Kopf die Form eines Dreiecks.
Ohren: kräftig, mit abgerundeten Spitzen und leicht V-förmig getragen. Die Länge beträgt 11,5 bis 13,5 cm.
Läufe: gerade und kräftig, im Verhältnis zum Körper wohl proportioniert.
Blume: nicht zu lang, am Körper anliegend.
Wamme: eine kleine Wamme wird sowohl bei jungen als auch bei alten Häsinen toleriert.


2. Gewicht
Minimum 3,5 kg, Maximum 5 kg.
Idealgewicht: 4,5 kg


3. Fellqualität
Das Besondere an dieser Rasse ist das Vorhandensein von vier verschiedenen Felllängen an ein und demselben Tier. Die Behaarung der Decke besteht aus Normalhaar; die des Bauches aus Normalhaar-lang (in der Leiste ist die Behaarung etwas länger als an dem Rest des Bauches) und die der Ohren, des Nasenbeins und der Läufe aus Normalhaar-kurz.
Die längere Behaarung ist von feiner Struktur, wobei jedoch eine fühlbare Geschmeidigkeit erhalten bleibt. Besonders an den Flanken verringert sich die Dichte der längeren Behaarung ab einem Alter von etwa fünf Monaten und erreicht ab einem Alter von etwa einem Jahr erneut ihre volle Entwicklung. Bei männlichen Tieren ist die Behaarung weniger lang, und vor allem an den Flanken weniger ausgeprägt.


4. Haarstruktur
An den Stellen mit Normalhaar sind die Grannen und die Unterwolle regelmäßig entwickelt. Die längere Behaarung ist durch das Fehlen der Grannen und das verstärkte Wachstum der gewellten Unterwolle gekennzeichnet.


5. Dichte und Länge
Die viel längere Behaarung am unteren Teil der Flanken, 7 bis 8 cm lang, ist am stärksten genau vor und an der Außenseite der Schenkel ausgeprägt. Den gleichen Typ von Behaarung findet man mit einer Länge von etwa 6 cm vom Nacken bis zu den Schultern, an den Backen, unter dem Kinn, an der Kehle und an der Brust. Dies wird „Mähne“ genannt. Am Ohrenansatz ist das Fell Fransenartig und an den Ohrenspitzen befinden sich keine Haarbüschel.


6. Farbe
Siehe allgemeine Farbbeschreibungen. An Körperteilen mit längerer Behaarung dominieren Zwischen- & Unterfarbe.


7. Kondition und Pflegezustand
Siehe Allgemeines.


Leichte Fehler
Leichte Abweichungen vom Typ und/oder Körperbau – leicht vorgewölbtes Nasenbein, etwas schmaler Kopf und/oder etwas spitze Schnautze – leichte Abweichungen von der verlangten Fellqualität – leichte Farbabweichungen, unter Berücksichtigung der rassespezifischen Eigenschaften.
Siehe auch leichte Fehler, die für alle Rassen gelten und leichte Fehler, die für alle Farbschläge gelten.

Schwere Fehler
Starke Abweichungen vom Typ und/oder Körperbau – stark vorgewölbtes Nasenbein (Ramsnase) – zu kurzes Fell an den Flanken – unvollständige oder fehlende Mähne – zu langer Behaarung der Decke – Haarbüschel an den Ohrenspitzen – lange, glatte, ungewellte Behaarung. Siehe auch schwere Fehler, die für alle Rassen gelten und schwere Fehler, die für Farbschläge spezifisch sind.

 

 

Die überlieferte Rassebeschreibung

 

Steckbrief: Das Bartkaninchen

(übersetzt aus dem Flämischen)

Das Bartkaninchen ist eine Französisch-Belgische Rasse, welche bereits verschiedene Male als apartes Kaninchen gezüchtet wurde. Das wirkliche Alter ist bis jetzt noch nicht bestimmt worden. In Frankreich ist es als "Löwenkaninchen" ("le lapin-lion") bekannt. Während der Ausstellung 1962-63 in Gent (Belgien) wurde der Versuch unternommen, das Bartkaninchen unter dem Namen "Gentse Baarden" als neue Rasse vorzustellen. Aus heute nicht mehr bekannten Gründen blieb der damalige Versuch erfolglos. Die Rasse muss nicht nur in Frankreich und Belgien, sondern auch allgemein als sehr selten angesehen werden.

Kennzeichen und Eigenschaften:

Bei jungen reinrassigen Kaninchen ist das Barthaar mit ca. 7 cm das längste. Die Tiere sind an Kopf, Schultern und Becken langhaarig. Die Beckenbehaarung verschwindet bei älteren Tieren teilweise bis vollständig.

Ein anderes, auffallendes Kennzeichen sind die breiten Ohren. Ideal sind Ohren von 11 cm Länge und 8,5 cm Breite. Diese auffallenden Ohren betonen den kräftigen Kopf.

Das Fell ist warm und wildfarbig. Die Flanken und die lange Behaarung sind dunkler, der Bauch ist heller.

Der Schwanz ist ca. 12 cm lang. Der Körperbau ist gut und kräftig bei einer Länge von 40 cm und einem breiten Rücken.

Erwachsene Tiere werden, ohne viel Fett, ca. 6 kg schwer und sind in 6 Monaten schlachtreif. Bezüglich des Futters ist nichts anders als bei anderen Kaninchenrassen. Die Bartkaninchen sind gute Futterverwerter und frohwüchsig.

Die Zuchtresultate sind als nicht schlecht zu bezeichnen. Würfe von 9-10 Jungen kommen vor. Der Ausfall von Jungtieren während der Aufzucht ist sehr gering.

Da nur noch wenige Tiere vorhanden sind, befürchtet man, dass Inzuchtprobleme auftreten könnten. Aufgrund dessen wird nach weniger verwandten Rassegenossen gesucht, die vielleicht in Frankreich noch zu finden sind.

Das Los des Bartkaninchens hängt vom Interesse für das Tier ab. Um das Aussterben der Rasse zu verhindern, ist der Einsatz einiger Züchter sehr willkommen.