Standard Zucht
Die nachfolgenden Bilder und Informationen sind von der Homepage/Zuchttips von Inge Frasch entnommen!
An Hand von Bildern soll auf dieser Seite einige Beispiele der wesentlichen Zuchtmerkmale gezeigt werden, die nicht nur für Ausstellungszüchter, sondern auch für reine Liebhaber dieser Rasse interessant sind. Die Bilder sollen als Anregung dazu dienen, seine eigenen Tiere genau zu betrachten und die entsprechende Zuchtselektion in Richtung der positiven Beispiele vorzunehmen.
Die Seite befindet sich im Aufbau und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Problem ist es, dass für die negativen Beispiele nicht genügend "Anomalien" vorliegen dum die "Negativbeispiele" zu zeigen. Über Zusendungen von aussagekräftigen Bildern von Tieren mit Zuchtfehlern sind wir sehr dankbar und veröffentlichen diese gerne auf dieser Seite.
Körperform und Typ
Der Körper soll leicht gestreckt und walzenförmig sein. Schon mit 2 Wochen sind die besten großen, schweren, langgestreckten Typen zu erkennen.
Negativ | Positiv |
gedrungene, kleinwüchsige Körperform solche Tiere erreichen kaum die 4kg Marke meist in Verbindung mit einem atypischen Verhalten "Wiener-Typ", nervös, ständig in Bewegung. | Eine leicht gestreckte Rückenpartie ist ein typisches Merkmal der Bartkaninchen. Die schwersten Tiere eines Wurfes bringen diese Voraussetzungen fast immer mit. Ebenso ein sehr ruhiges Gemüt. |
Rückenlinie
Der Rücken verläuft ebenmäßig bis zur Blume in einer gleichmäßig abgerundeten Linie.
Negativ | Positiv |
steil abfallende und eckige Hinterpartie | Die Rückenlinie soll ebenmäßig leicht geschweift verlaufen, nach der Blume hin in gleichmäßig abgerundeter Linie |
Blume
Abweichungen, die als Fehler gelten:
Spielende Blume, schleppende Blume, an der Spitze etwas krumme Blume, in der Länge nicht zum Körper passende Blume; Drahtblume
NEGATIV | POSITIV |
Farbschlag: WILDGRAU Schiefe Blume, wird vererbt |
Farbschlag: HASENGRAU gerade Blume, ca. 12 cm lang |
Die Farbe der Blumenoberseite
Farbenschlag WILDGRAU
Laut Standard muss die Blumenoberseite sehr deutlich eine Art graue Perlung zeigen.
Farbenschlag HASENGRAU
Der Standard schreibt eine dunkle Oberseite der Blume vor. Die Durchsetzung mit gelblichgrauen Grannenhaaren soll eine Art Sprenkelung ergeben.
(Während der Phase der Herauszüchtung hat sich gezeigt, dass die Sprenkelung bei üppigem Mähnenansatz leider nicht sichtbar ist. Hier nimmt die Blumenoberseite die Farbe der Mähne an. Dies sollte in der Standardbeschreibung berücksichtigt werden, da sonst jedes Tier, das diese Sprenkelung nicht zeigt, mit einem nb von der Bewertung ausgeschlossen wird.)
NEGATIV | POSITIV |
keine Sprenkelung erkennbar | Sprenkelung der Blumenoberseite durch gelblich- graue Grannenhaare |
Kopf Rammler
NEGATIV | POSITIV |
Kopf Häsin
Ohren
Beine
Bart und Mähne
Fell
Deck- und Unterfarbe
Das Fellhaar unserer Kaninchenrassen
Fragen | Antworten |
1. Wie viele Fellhaarrassen unterscheiden wir im ZDRK? | Es gibt f ü n f Fellhaarrassen.1) |
2. Um welche Rassengruppen handelt es sich? | 1. Normalhaarrassen 2. Haarstrukturrassen 3. Kurzhaarrassen 4. Langhaar Angora 5. Langhaar Fuchs- und Fuchszwerg1 |
3. Wie verteilen sich die verschiedenen Rassengruppen auf die Abteilungen? | Gruppe 1: Abteilung I - IV Gruppe 2: Abteilung V Gruppe 3: Abteilung VI Gruppen 4 und 5: Abteilung VII.2) |
4. Aus welchen Haararten besteht das Fellhaar der Normalhaarrassen? |
a) Unterhaar ("Unterwollhaar" nur bei Angora) b) Deckhaar |
Stärke der Haararten (Koetter 1981) | Länge der Haararten (Contes 2001) |
Wildfarbigkeitsfarbzonen und ... | Haararten und Farbzonen (Contes 2001) |
6. Können diese Kriterien durch züchterische Maßnahmen beeinflusst werden? |
Alle o.g. Kriterien können durch Zuchtauslese, d.h. Verbesserung der Erbanlagen, aber auch durch optimale Haltung und Pflege positiv beeinflusst werden. Besonders wichtig sind Pflegemaßnahmen in der Phase des natürlichen Haarwechsels. |
7. Welches ist das entscheidende Kriterium für den Wert eines Felles? | Die Dichte des fein gewellten Unterhaares; Dichte und Struktur des Fellhaars sind weiterhin abhängig von der Menge, Stärke und Elastizitätdes Deckhaares. Aber Struktur und Reifezustand sind ebenfalls wichtig. |
8. In welchem Verhältnis stehen Unterhaare und Deckhaare zueinander: a) Dicke, b) Länge, c) Anzahl ? |
a) Unterhaardicke = ein Hundertstel Millimeter, fein gewellt - Deckhaar 4 bis 5 mal dicker, glatt; b) Unterhaar etwa 4/5 der Deckhaarlänge; c) 40 bis 80 Unterhaare auf ein Grannenhaar, d.h. bis etwa 16 auf ein Deckhaar. |
9. Welche Besonderheiten weist das so genannte Seidenhaar der Satin auf? |
Die deutliche Verdünnung des Haarschafts der Deck- und Grannenhaare bewirkt eineeigentümliche, feine, besonders geschmeidige Struktur und besonderen Glanz. |
10. Haben Rexkaninchen Grannenhaare? | Ja! Aber das Unterhaar und das kurze Deckhaar bilden den Hauptbestandsteil; die Grannenhaare überragen das Deckhaar kaum oder gar nicht. |
11. Welche besonderen Anforderungen muss das Fellhaar der Rexkaninchen erfüllen, damit es sich samtartig anfühlt? |
Sehr dichter Unterhaarflaum, dazu sehr dichtes Deckhaar. Das Unterhaar kaum überragende, feine Grannenhaare etwa in gleicher Höhe abschließend (Länge 17 - 20 mm). |
12. Sind auch beim Angorakaninchen alle drei Haararten vorhanden? | Ja! Das Wollvlies besteht aus Mischwolle, die von den drei Haararten gebildet wird. |
13. Welchen besonderen Anforderungen muss das Fellhaar der Angorakaninchen genügen? | Unterwollhaar: sehr dicht, fein gekräuselt; Deckhaarflaum: länger, grober gewellt; Grannenhaar: gerade durchgehend. Volle Wolllänge mindestens 6 cm; Mindestwolllänge: 3,5 cm |
14. Worin besteht beim Fuchskaninchen der entscheidende Unterschied zum Fellhaar der Angora? | Es hat kein Wollvlies. Die Struktur entspricht eher der des Normalfellhaares. Ideallänge 5 - 6 cm. |
15. In welcher Position wird die Fellhaut der Kaninchen bewertet? | In Position 2 "Körperform, Typ und Bau"; Stark lose Fellhaut ist ein schwerer Fehler. |
ANMERKUNGEN:
1) Eine weitere Fellhaarart liegt vor bei den Genter Bartkaninchen und den sogenannten Löwenköpfchen, der Zwergform; hier handelt es sich um eine Kombination von Normalhaar (z.B. auf dem Rücken) und feinem Langhaar (Bart, Stirnbüschel Mähne und Flankenbehaarung). Ausgeprägter Ohrbüschel – wie beim Angora – wäre z.B. ein schwerer Fehler. Diese Erbanlage ist nach bisherigen Erkenntnissen semidominant gegenüber dem Normalhaar.
Die Genter Bartkaninchen sind zum Beispiel in Österreich als Rasse anerkannt und sollen in den neuen Europastandard aufgenommen werden.
Seit Februar 2011 sind die rhönfarbigen Löwenköpfchen (LK) im ZDRK als Neuzüchtung zugelassen. Eine Zulassung der wildfarbenen Genter Bartkaninchen (GBK) ist in Kürze zu erwarten, da die Zulassungsvoraussetzungen hinsichtlich der Antragsteller und der beteiligten Landesverbände erfüllt sind.
2) Satin, Zwerg-Satin, Rexe, Zwerg-Rexe, Angora, Zwerg-Angora Fuchskaninchen und Zwerg-Fuchskaninchen werden im Europastandard jeweils als Rassen in der Abteilung „Haarstrukturrassen“ zusammengefasst; die „Bart- und Mähnenrassen“ werden sicherlich wohl noch hinzukommen.
Im Mai 2011 W. Hornung
Standard-Fachkommission des ZDRK