wie ich zu den Bartkaninchen kam

eine Geschichte von Hartmut Rühl

es fing damit an, dass ich mir meinen Jugend-Traum erfüllen und mir Kaninchen anschaffen wollte. In all den Jahren habe ich wilde Kaninchen draussen vor dem Bürofenster spielen sehen und genau das wollte ich auch bei mir im Garten haben. Also habe ich mir ein Buch der verschiedenen Kaninchenrassen (Kaninchen-Lexikon) angeschafft und durchgeblättert. Dabei ist mir sofort ein Bild von einem Kaninchen aufgefallen, das einen so „listig und frech“ angesehen hat und genau so ein Kaninchen wollte ich auch haben. Also habe ich mal gegoogled und ich fand das Kaninchen bei dem Erhaltungszuchtverein für Bartkaninchen. Dort gab es auch eine Züchterliste und diese habe ich dann im Umkreis abtelefoniert. Zu dem damaligen Zeitpunkt gab es nur wenige Züchter und die nächsten Züchter waren auch über 100 Km entfernt.

Wie es auch so ist, man startet mit der Suche im Herbst, wo alle Kaninchen vom Frühjahr bereits weg sind. Jedenfalls die angesprochenen Züchter waren alle nett und hilfsbereit und so landete ich bei Michael in Gelsenkirchen. Er war sogar bereit mir welche von seinem eigenen Bestand abzugeben. Also gleich einen Termin für nächsten Sonntag vereinbart und nach Gelsenkirchen gefahren. Michael hat mir alles über die Geschichte der Bartkaninchen erzählt und mir die verschiedenen Tiere und Aussehen erklärt. Das alles hat mich noch mehr davon überzeugt, dass es genau die Bartkaninchen sein müssten. Michael hat mir zwei Häsinnen (6 + 4 Monate alt) und einen Rammler (5 Monate alt) gegeben. Damit bin ich ganz glücklich nach Hause gefahren.

Zu Hause angekommen, habe ich alle 3 in einen vorbereiteten Stall (2 x 3 Meter) einquartiert. Ich war gerade dabei die Neuankömmlinge zu streicheln, als mein Hund, ein 45kg schwerer Labrador durch die offene Stalltür rein kam und unbedingt sehen wollte, was denn da neues angekommen war . Die jüngste Häsin, mit etwas über 4 Monaten und ca.2,5 kg sah den Hund, rannte auf ihn zu, stellte sich aufrecht vor ihn hin und schlug mit ihren Vorderpfoten wie ein Trommelfeuer links und rechts auf die Schnauze des Hundes ein. Der vollkommen erschrockene Hund, flüchtete aus dem Stall.

Es war mein erstes von vielen Erlebnissen mit den Bartkaninchen und ihrem wirklich besonderen Charakter…dies war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft (aus dem Film: Casablanca)! Übrigens, der Hund und die Bartkaninchen wurden die besten Freunde!